Das TCP IP Protokoll

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  Booten von Diskette. Außer, dass es länger dauert, oft die einzige praktikable Möglichkeit, vor allem älteren Rechner wieder ein Leben einzuhauchen, nach dem das BIOS verzweifelt sucht. Dieses übergibt in der festgelegten Reihenfolge an Platte oder Floppy die Kontrolle, lädt die erste (0) Spur und führt sie anschließend aus. Diese nullte Spur ( bei HDDs auch MBR genannt) lädt dann wiederum den Betriebssystemkern. Ab hier wird es interessant. Denn dieser Systemkern könnte auch Netzwerkunterstützung bieten. Unter Linux ist dem auch so, hier lädt der Kernel die Protokolle und man muss nur noch die Netzwerkkartentreiber laden und konfigurieren. MSDOS nimmt einen anderen Weg und lädt den gesamten Netzwerkstack zur Laufzeit. Wie, was, wann und wo steht hier ausführlich:

Was ist eigentlich Netzwerkunterstützung?

Netzwerkunterstützung unter DOS hat mit dem heutigen Inter oder Intranet herzlich wenig zu tun, obwohl auch für DOS der (halbe) TCP IP Stack zur Verfügung steht. Aber im Web surfen will man mit DOS sicher nicht. Die TCP IP Unterstützung beschränkt sich in erster Linie auf die Unterstützung von Netbios, einem Anwenderschichtprotokoll zum Übertragen von Daten. Anstelle TCP/IP kann auch NetBEUI verwendet werden, dies ist ein Protokoll extra zu diesem Zwecke von Microsoft geschrieben. Die Netzwerkunterstützung dient unter DOS also nur zum Übertragen von Dateien. Und um diese übertragen zu können, muss man erst einmal Laufwerke anlegen. Damit wird auch das ganze Treibersystem klar. Es muss darauf abzielen, ein Laufwerk unter MSDOS registrieren zu können. Dazu wird der sogenannte Redirector verwendet. Und dieser wiederum ist vom VirtualFAT (vfat - ifshlp.sys) abhängig. Damit ist klar, was während des Bootens geladen werden muss. Der vfat Treiber, der Netzwerkkartentreiber, dann das Protokoll, der Redirector und zum Schluss müssen tatsächliche Laufwerksverknüpfungen erstellt werden.

Wann wird was geladen?

Die Reihenfolge entnehmen sie bitte von obigem Absatz. Da es sich bei dem vfat um einen Treiber handelt, wird dieser wie alle Treiber in der Config.sys geladen. Der besseren Bedienbarkeit wegen, werden die Netzwerktreiber in der Autoexec.bat geladen. Da wir hier zwei unterschiedliche Protokolle mit höchst unterschiedlicher Schwierigkeitsstufe haben, geht NetBEUI etwas leichter (wesentlich leichter), da es Netzwerkkarte, Protokoll und Redirector in einer Anweisung laden kann. Derweilen benötigt TCP/IP seine IP Adresse, Ports ,die kontrolliert werden müssen, ja noch schlimmer, den virtuellen i386 Modus, da TCP/IP Multitasking sein MUSS (-: DOS und Multitasking :-). So sieht also unter konfigurierten NetBEUI der Netzwerkstart so aus:

net start workstation
net start

Mit NetBEUI reicht es im Regelfall schon den Workstationdienst zu starten. Der Net start Befehl ist nur für manche MSDOS Versionen von Nöten. Unter Verwendung von TCP/IP hingegen sieht das alles ganz anders aus:

net init
netbind
umb
tcptsr
tinyrfc
nmtsr
emsbfr
net start

Mit TCP/IP lernt man wirklich das Hochfahren eines Multitreiberstacks: Net init lädt die Basisschnittstelle für alle Netzwerkkomponenten und die Netzwerkkartentreiber. Netbind ermöglicht die Bindung eines Protokolls aus dritter Hand in den Zweierbund NetBEUI und IPX. Und ab hier kenne ich selbst nicht mehr alle Befehle so genau. Vermutlich sorgt UMB dann für die Speicherverwaltung und das Paging im UMB Speicherblock, TCPTSR lädt die grundlegenden TCP Funktionen, TINYRFC lädt die grundlegenden IP Funktionen wie DHCP Adressen. Beide zusammen beziehen die Basisprotokollfunktionen aus NEMM.DOS. NMTSR wird den Benutzerstack laden und EMSBFR lädt den virtuellen i386 Modus. Net start darf sich dann alle Komponenten zusammensuchen, binden, an den Adapter binden und den Netzwerkdienst für gestartet erklären. Das kann zusammen schon mal drei Minuten dauern.

Wer meldet uns eigentlich wo an

Angemeldet wird auch unter Win9x zumindest im Prinzip niemand irgendwo. Im Gegenteil, unter DOS kann man sogar in einer laufenden Anwendung sich abmelden ( via Net logoff ) und sich anschließend wieder anmelden ( via Net logon ), ohne dabei alle Anwendungen schließen zu müssen. Das Leben kann so schön sein. Der Name, der Net logon mitsamt Passwort mitgeteilt wurde, wird aber zu den LanMan Servern übermittelt. Ein standardmäßig verwendeter Name wird in die SYSTEM.INI eingetragen. Kennwörter kann auch DOS mittels Überprüfungszwecken auf der Diskette speichern. Aber gleich als Warnung. Bitte verhindern sie nicht, dass sich Benutzer mit dem Namen Administrator an einer Domäne anmelden können, indem sie diesem mit dem wirklichen Passwort als Benutzer auf der Diskette abspeichern. Der Benutzer wird einen Luftsprung machen, die autologon Funktion aktivieren und damit wirklich einen Administratoraccount in der Domäne haben. Nur als Administrator angemeldet zu sein, bedeutet noch lange nicht auch TATSÄCHLICH an der DOMÄNE als Administrator angemeldet zu sein. Und noch ein Wort zu Passwörtern. Am besten richten sie sich ein MSDOS Benutzerkonto auf der Domäne ein, und geben ihm ein Kennwort OHNE Sonderzeichen, die sich auf der amerikanischen Tastatur ganz wo anders befinden, als auf der deutschen. Dies gilt für alle Sonderzeichen außer dem $ Zeichen.

Welches Protokoll sollte verwendet werden

Dazu gibt es diese Webseite